"Stag" bedeutet Hirschbock und die "stag night" entspricht in etwa unserem Junggesellenabschied. In England ist es populär, diesen ausschweifend zu feiern und immer mehr in Mode kommen dabei auch sexuelle Exzesse. Zu diesem Anlass kann man eine oder mehrere Prostituierte anheuern, aber irgendwie hat das auch einen etwas schalen Beigeschmack. So kommt einem Veranstalter die Möglichkeit, sich einer deutschen Nymphe zu bedienen, natürlich sehr gelegen.
Da diese auf jeden Einfluss bei der Wahl ihrer Partner freiwillig verzichtet, ist nicht einfach, sie zu erniedrigen, aber möglich. Wird sie also mit verbundenen Augen, prall geschnürten Titten und auf dem Rücken fixierten Händen dem Bräutigam ausgeliefert, kann sie von dem nicht viel Wertschätzung erwarten. Zudem geht es ja ausnahmsweise nicht um sie, sondern um den Hochzeitskandidaten, sie selbst ist lediglich Mittel zum Zweck. Man will sehen, was der sich traut und dass er nicht zögert, die Titten respektlos zu betatschen. Applaus, die erste Aufgabe ist vollbracht.
In früheren Zeiten wurden Kinder über's Knie gelegt, wenn sie etwas ausgefressen hatten. Gelegentlich passierte das auch Ehefrauen, wenn sie ungehorsam waren Dann befanden sie sich in einer entwürdigenden Lage, in der sie keinen Einfluss aufs Geschehen hatten. Nicht üblich war allerdings, eine solche Maßnahme vor den Augen seiner angetrunkenen Kumpanen auszuführen, so wie es jetzt geschah. Der Betroffenen ist völlig klar, dass man sie nicht als gleichberechtigtes Mitglied dieser Männergesellschaft betrachtet, sondern nur noch als entpersonifiziertes Weißfleisch, mit dem man machen kann, was man will. Je höher der Alkoholpegel wird, umso mehr brennt man darauf, noch einmal richtig die Sau rauszulassen. Irgendwann drängt man den Hochzeitskandidaten, noch ein letztes Mal, die Geheimnisse einer fremden Weiblichkeit zu erkunden. Dieser Vorgang fängt noch relativ manierlich und beinahe zärtlich an. Dabei spielt es jedoch gar keine Rolle, ob solche Vertraulichkeiten erwünscht sind oder nicht. Die Betroffene macht sich keine Illusionen über das, was unweigerlich noch folgen wird. Und tatsächlich wird bald die Forderung laut, den Daumen mal in das Arschloch zu stecken, das wäre wichtig vor einer Ehe. Um von seinen Kumpanen nicht für ein Weichei gehalten werden, wird dieser Wunsch vom künftigen Ehemann prompt erfüllt. Es folgen ein paar Finger in die Vagina und schon will die johlende Meute wissen, wieviel Frau sich zwischen beiden Löchern befindet. Das Publikum fängt an, sich zu langweilen und deshalb wird der Ruf, mit dem kleinen Finger auch noch den Kitzler zu manipulieren, immer lauter. Gesagt - getan - weibliches Stöhnen - hämischer Applaus.
Als Nächstes fordert jemand, die Schlampe endlich flachzulegen. Damit ist das Stichwort gefallen. Ein paar Kerle sind überfordert mit der Situation, andere finden wohl alles zu pervers, jedenfalls ergreifen sie gemeinsam die Flucht. Selbst der Mann, um den es an diesen Abend gehen soll, zieht es vor, ein langes Telefonat mit seiner Zukünftigen zu führen und es klingt, als wolle der Missetater damit sein schlechtes Gewissen ein wenig beruhigen.
Übrig bleibt nur noch der ganz harte Kern. Zunächst steckt man der gemeinsamen Beute Finger in die Scheide, dann aber auch noch einen Schwanz in den Mund.
Weil der Bräutigam immer noch telefoniert, wird die eigentlich ihm zugedachte Generalprobe der Hochzeitnacht von einem seiner Kumpel übernommen. Der ist wahrlich kein Adonis, trotzdem kommt dieser Vollzug schon beinahe einer Erlösung gleich.
Mancher der Folgenden, hätte im Guinnessbuch der Rekorde reale Chancen auf einen Eintrag als hässlichste Vogelscheuche. Immerhin kann der am eigentlichen Geschehen Unbeteiligte sich am Ende damit brüsten, dass die Frau, die er einst geheiratet hatte, innerhalb von einer Stunde mehr Geschlechtspartner hatte, als andere im ganzen Leben.