Am Wochenende öffnen englische Pubs bereits um 12 Uhr, eine gute Gelegenheit etwas zu sich zu nehmen. Beim Betreten lässt Lenes Begleiter seinen geschulten Blick schweifen und entdeckt einen Tisch mit drei Männern. Der erste ist zwar nicht ganz so fett wie der auf der Fähre, aber immerhin. Zudem ist er bereits etwas älter. An seiner Seite ein deutlich Jüngerer, auch der ist wohlbeleibt. Der Dritte im Bunde ist eher mager und wirkt unscheinbar. Keine Frage, diese Bande ist genau die richtige für einen Urlaubsflirt. Nach höflicher Anfrage setze man sich zu ihnen an den Tisch. Sofort entwickelt sich ein angeregtes Gespräch und die drei berichten, dass sie an der Kunsthochschule in Newcastle beschäftigt sind, der Ältere als Dozent und die Anderen sind seine Studenten. Als sie erfahren, dass das Paar gerade aus Deutschland gekommen ist, fängt man an zu schwärmen. Man sei auch schonmal in Berlin gewesen und hätte dort viele wunderschöne Frauen gesehen. Das ist das Stichwort für den Kuppler, er fragt, ob sie denn auch welche abgesprochen hätten.
Die betretene Antwort lautete, nein, das habe man sich leider nicht getraut.
Daraufhin erklärte der Kuppler mit fester Stimme: "Wenn ihr deutsche Frauen so toll findet, solltet ihr die an meiner Seite mal ausprobieren"
Die Drei waren total perplex. Nach einer Weile fragte der Professor, ob das eine speziell deutsche Art sei, Witze zu machen.
"Keinesfalls!"
Mit diesen Worten zog der Candaulist eine Karte heraus, die er eigens für einen solchen Zweck vorbereitet hatte.
Alle drei verglichen die Gesichter auf dem obszönen Foto mit der Frau am Tisch. Als man sich endlich von der Übereinstimmung überzeugt hatte, wurde alles anders. Eben noch die freundlichen und kultivierten Gastgeber klang der Tonfall plötzlich weniger respektvoll: "So eine bist du also. Ich werde dich gleich aufspießen, auf dass dir Hören und Sehen vergeht!"
"Puh, du machst mir ja richtig Angst", spottete Lene keck.
Schon wenig später nahm der Kerl sie mit zu seiner Studentenbude und die anderen Drei folgten. Am Ziel angekommen, wurde Lene schnell klargemacht.
Die erste Nummer übernahm standesgemäß der Herr Dozent. Aufgrund seiner mickrigen Männlichkeit musste Lene sich sehr entgegenkommend zeigen, damit ihm die beabsichtigte Penetration gelingen konnte.
Der Zweite war der dickliche Student und der machte seine Sache schon wesentlich besser.
Der Schmächtige wurde dann die unerwartete große Überraschung, es war ein geradezu ekstatischer Kampf zwischen Inselaffen und Hunnenbraut.
Ein Foto vom letzten Akt schmückte wenige Tage später - künstlerisch ein wenig überarbeitet - die Homepage der Universität von Newcastle.
Der Candaulist rechnete nach: fünf Kerle innerhalb von 24 Stunden, beim geplanten dreiwöchigen Urlaub könnten glatt Hundert zusammen kommen. Dieses erste Zwischenergebnis war ja schonmal recht ermutigend.
In den nächsten Tagen ging die frivole Karte von Hand zu Hand und hat auch in anderen Pubs Anklang gefunden. Keine Gelegenheit wurde ausgelassen und so passierte es immer wieder auf Herrentoiletten, aber auch in einer Tiefgarage.
Auch eine schnelle Nummer auf einem Acker wurde mal realisiert.
Einer der Insider hatte einen ganz speziellen Tipp parat, nämlich dem von einem sogenannten "glory hole", dass in einer gewissen Spelunke zu finden sei. Durch eine Wand wird dort getrennt, was eigentlich zusammengehört und nur das männliche Geschlechtsteil kommt in das andere.
Noch spannender war jedoch der Fick durch das Loch eines Maschendrahtes, der war zwar ebenfalls trennend, doch es war unübersehbar die Frau, die hier in aller Öffentlichkeit die Initiative übernommen hat.
Erfreulich war auch die Einladung eines Anderen zu einer "stag night party", die am Ende der zweiten Woche stattfinden sollte.